Leipziger Clubgeschichte

Clubs retten; Illustration: Schwarwel / Glücklicher Montag

Diese Tour führt uns an einigen der coolsten und angesagtesten Clubs und Musikspielstätten aber auch an ein paar historischen Orten vorbei, die Leipzigs Beat- und Clubszene einst prägten und bereicherten.

So&So; Bild: LIZ

Eutritzscher Freiladebahnhof

Hier gab es bis vor wenigen Jahren mit dem So&So und dem TV-Club zwei beliebte Clubs, die der Entwicklung dieses großen Areals und künftigen Wohn- und Geschäftsviertel weichen müssen bzw. mussten. Unsere Fraktion hat sich damals sehr für deren Verbleib eingesetzt, konnten aber deren Schließung nicht verhindern. Während der TV-Club seine Räume aktuell noch nutzen kann, musste das So&So bereits raus.

TV-Club; Bild: LIZ

Trotz der erfolgten Räumung, mehrerer Stadtratsbeschlüsse, beschlossenem B-Plan und dem städtebaulichen Vertrag wurde das Areal mittlerweile mehrfach weiterveräußert und es ist unklar, wann es zu einem Baustart kommt. Es steht damit sinnbildlich für die Verdrängungseffekte, die durch heranrückende Bebauung entstehen.

10/40; Bild: Facebook @1040r.i.p.

10/40

Das 10/40 in Leipzig war einer der ersten reinen Techno-Clubs Ostdeutschlands. Er bestand von Juni 1998 bis Dez 2004 mit einigen Unterbrechungen. Im Mitteldeutschen Raum war er die Adresse für harten Sound und geniest bis zum heutigen Tag Kultstatus.  Entstanden ist der Club im Frühjahr 1998 auf dem Gelände der deutschen Bahn direkt hinter dem Leipziger Hauptbahnhof in der Brandenburgerstrasse 5. Das Haus, in dem das 10/40 untergebracht war, wurde Anfang November 2008 abgerissen.

Mjut; Foto: Fraktion

Mjut/ Rockfabrik

Das Mjut ist ein relativ junger Techno-Club im Osten der Stadt, der im Gebäude der ehemaligen Rockfabrik sein zu Hause gefunden hat und sich seitdem wachsender Beliebtheit erfreut. Leider verkündete das Mjut Anfang November 2023 seine Schließung zum Ende des Jahres, deutete aber auch an, dass eine Nachnutzung als Club gefunden werden soll.

4rooms; Foto: Fraktion

4rooms

Das 4rooms ist ein ehemaliger Club im Täubchenweg, der nach deutlichen Mietsteigerungen geschlossen wurde. Anschließend erwarb die Stadt das Gebäude und baut dies aktuell als neuen Schulstandort aus. Das 4rooms war aufgrund seiner eigenwilligen Innenbebauung bekannt und aufgrund des sehr gemischten Programms insbesondere auch in der hiesigen Rock- und Metalszene beliebt.

Flugblatt; Quelle: BStU, MfS, BV Leipzig, AU 252/66

Beataufstand

Der Leipziger Beataufstand vom 31. Oktober 1965 war die größte nichtgenehmigte Demonstration in der DDR nach den Ereignissen vom 17. Juni 1953 und blieb neben den Geschehnissen am 7. Oktober 1977 auf dem Berliner Alexanderplatz (468 Festnahmen) bis zum Herbst 1989 in dieser Form einmalig und von besonderer historischen Bedeutung für die spätere Friedliche Revolution 1989. 264 Demonstrantinnen wurden damals festgenommen. Das Ereignis hatte bedeutende Auswirkungen auf die Jugend- und Kulturpolitik der DDR-Führung und indirekt auf die Jugendkultur in der DDR. Im Rahmen der Erinnerungspolitik der Stadt soll nach Initiative der Grünen Fraktion dem Leipziger Beataufstand in angemessener Weise gedacht werden. Die Stadtverwaltung geht auf den Archiv Bürgerbewegung e.V. zu, mit dem Ziel, dass der Verein aufgrund seiner umfassenden Kompetenzen zu dieser Thematik ein entsprechendes Konzept für die Stadt Leipzig erstellt.

Distillery; Foto: Fraktion

Distillery

Die Distillery ist der älteste Technoclub der neueren Bundesländer. Wie auch der TV-Club und das So&So ist die Distillery durch die anstehenden Baumaßnahmen im Rahmen der wachsenden Stadt und der Neubebauung ehemaliger Bahnflächen, hier der Flächen hinter dem Bayrischen Bahnhof, von Verdrängung betroffen. Durch unseren Antrag wurde durchgesetzt, dass die liebevoll genannte 'Tille' länger am Standort bleiben konnte und danach ein Interim erhält. Am Pfinmgstmonatg, den 29. Mai 2023 wurden die Türen dann leider geschlossen. Nun wird die Distillery ihr neues Domizil künftig am Gleisdreieck finden, interimistisch ab 2024 im Kopfbau der Halle 7 auf der Alten Messe.

Institut für Zukunft; Foto: Facebook IfZ

Institut für Zukunft (IfZ) im Kohlrabizirkus

Das Institut für Zukunft war auch immer wieder Thema und einer der Anlässe, weswegen unsere Fraktion im Stadtrat einen Beschluss zur Aufhebung der Sperrzeit initiierte und sich dafür einsetzte, dass die Stadt das Gelände des Kohlrabizirkus ankaufte um den dauerhaften Erhalt zu sichern.

Luftbild Gleisdreieck; Foto: Leipziger Club- und Kulturstiftung

Gleisdreieck

Das Gleisdreieck wurde mit Unterstützung unserer Fraktion durch die Stadt von der Deutschen Bahn erworben, um dort ein neues Kulturelles Zentrum durch die Leipziger Club- und Kulturstiftung zu entwickeln. Perspektivisch sollen auf dem Gleisdreieck die Distillery, der TV-Club und die Galerie Kub ihre neue Heimat finden.

Werk 2 mit Geschäftsführung; Foto: Fraktion

Werk 2

Das Werk 2 ist streng genommen deutlich mehr als ein Club, es ist ein seit Jahrzehnten etabliertes soziokulturelles Zentrum, welches eine breite Palette an Angeboten für Kinder und Jugendliche, Familien und ganz Connewitz bietet und auch regelmäßig Schauplatz von Konzerten und anderen Veranstaltungen, unter anderem dem legendären alternativen Weihnachtsmarkt, ist.

Conne Island; Foto: Wikimedia ChickSR

Conne Island

Das Conne Island ist ein soziokulturelles Zentrum mit Skate Anlage, Konzerten, Bibliothek und Jugendarbeit. Der Name nimmt auf Coney Island, einem Viertel von New York City Bezug. Aufgrund seiner alternativen Ausrichtung ist der Jugendklub immer wieder den konservativen Parteien ein Dorn im Auge.

Noch besser leben: Fraktion

Noch besser Leben

Bar, Kulturzentrum, Veranstaltungsort – das Noch Besser Leben im Westen der Stadt ist vielgestaltig und ein unverzichtbares Kleinod, dass allerdings immer wieder auch mit den Baubehörden zu kämpfen hatte.